Kaninchen aus verantwortungsvoller Zucht

In einem anstrengenden Ausstellungsjahr mit vielen Ausstellungen war die Landesschau im eigenen Bundesland der Abschluss des Kalenderjahres 2022. Es war auch unsere dritte Landesschau nach Nö (Tulln) und Kärnten (Klagenfurt) an der wir teilgenommen haben. Der Höhepunkt war einerseits die Clubschau in Klagenfurt bei der wir den direkten Vergleich bei den Großen Marder und Großen Siamesen hatten. Aber natürlich spielte auch die erste Landesschau in Oberösterreich eine wichtige Rolle. Als Funktionär des Landesverbandes waren auch die Tätigkeit in der Sparte Kaninchen bei EDV-Erfassung, Auswertung und Tierverkauf sowie bei der Ausschank am Sonntag entsprechend fordernd.

Wir entschieden uns frühzeitig bei allen drei Rassen eine Kollektion mit jeweils 6 Tieren zu stellen, sowie in der Sparte Bastel- und Kreativ (BuK) in der Klasse 1 Verarbeitung von Kaninchenfleisch mit einem Kaninchenburger sowie in der Klasse 6 Neue Medien mit einer Powerpoint-Präsentation über die Verarbeitung von Kaninchenfleisch anzutreten. Beiden Klassen wurden zusammengelegt und mit der PPT und vorzüglichen 97,0 Punkten konnten wir auch einen drei Landesmeistertitel in der Sparte BuK erreichen. Auch der Burger schnitt mit 96,5 Punkten hervorragend ab.

Mit unseren Großsilber gelb wurden wir in einer Bewertungsgruppe mit Kleinsilber gelb und Kleinsilber graubraun zusammengelegt. Bereits bei der BS 2019 war dies der Fall. Dieses Mal war aber auch Zuchtfreund Martin Edlinger mit unserer Rasse mit von der Partie. Das Ziel für zukünftige Bundes- und Landesschauen muss es sicherlich sein mindestens drei Kollektionen der Großsilber zu stellen. Die Auswahl, auch an bereits bewerteten Tieren, war entsprechend groß. Die Tischbewertungen beim Silberclub Niederbayern und beim Verein Pocking kristallisierten ein paar Fixstarter heraus. Die drei März-Häsinnen 3233, 3235 und 3236  konnten ihr bereits erzielten V-Bewertungen nur teilweise bestätigen. Die 3233 von Keshia und Timotheus erreichte zum insgesamt dritten Mal eine 97,0, mit 19,5 im Fell, und kürte sich so gleichzeitig zum Landeschampion. Die 3235 von Irabelle und Agatho wurde mit 96,5 hervorragend bewertet wobei ihre Schwester 3236 nach bereits 2x 97,0 dieses mal mit 95,5 sogar nur zum 6. Tier der Kollektion und somit zum Streichtier wurde. Als Fixstarter bei den Rammlern wurde 2230 von Ilvi und Agatho eingesetzt. Mit 96,0 erreichte er auch in den Detailpunkten exakt die erwartete Bewertung. Die Häsin 5242 und ihr Bruder 5240 von Valerie und Timotheus erhielten den Vorzug vor den Rammlern 124, 5238 sowie Häsin 5244. Mit einer Bewertung von 96,5 (5242) sowie 96,0 (5240) erfüllten sie genau die erhofften Bewertungen. Mit insgesamt 386,0 kürzten wir uns punktegleich mit den Kleinsilber gelb von Sandra Strasser  zum Landesmeister. Entscheidend war das 6. Tier, dass mit 95,5 hauchdünn den Vorsprung vor 95,0 hatten.

Die Großen Marder blau zeigten sich schon Ende Oktober in sehr guter Verfassung und konnten dort als Clubmeister ex aequo mit Georg Raudaschl hervorragend abschneiden. Die Wurfplanung war auch auf die Clubschau sowie auf die Tschechische Fleischkaninchenschau in Holice und somit nicht auf Dezember ausgerichtet. Wir keine Tiere im Alter von 28 bis 35 Wochen von Mitte April bis Ende Mai zur Verfügung. Im Gegenteil Rammler 1214 und Häsin 3264 nahmen nach Niederösterreich und Kärnten bereits an der ihrer dritten Landesschau teil. Rammler 1214 war auch noch zusätzlich bei der Vereins-Tischbewertung in Pocking dabei. Wir entschieden uns für einen Mix aus 6 Würfen in einer Alterspanne von 48 bis 26 Wochen und Tätos von 1214 bis 6279. Dieser Umstand zeigt bereits die Intensität mit der wir diese spalterbige Rasse züchten. Georg Raudaschl war ebenfalls dabei und zusammengelegt wurden wir mit Japaner.

Die große Sensation war die vorzügliche Bewertung von 97,0 für die erst 26 Wochen alte Häsin 6279 von Ulla und Elia. Damit wurde sie auch zum Landesschampion. Wir haben bereits in den letzten Wochen große Hoffnungen in diese Häsin gesetzt. Bereits ab dem Nestalter zeigte sie ihre Vorzüge. Auch deshalb haben wir zu unseren Club- und Vereinskollegen bereits 3-4 Wochen vor der Ausstellung gesagt, dass soll und kann das erste V-Tier für diese Rasse in Österreich werden. Noch schöner natürlich wenn dies auch nach eingehender Beratung von zwei Preisrichtern so gesehen wird und diese eine äußerst seltene 15,0 im Pos. 5/Abzeichen vergeben. Häsin 3264 von Marilene und Bartholomäus konnte mit 96,5 wieder überzeugen. Auch Rammler 1214 von Mavie und Lukas zeigte sich mit 96,0 wieder in Topform. Der Abzug für die leichten Flecken war notwendig. Für einen Großen Marder mit 11,5 Monaten war er aber noch in Topform. Genau wie diese beiden Tiere war auch Häsin 3246 von Ulla und Elia in der Clubmeister-Kollektion. Mit 95,0 Punkte konnte sie dieses mal nicht mithalten  und wurde zum Streichtier. Die Hüftknochen begleiten sie bereits längere Zeit negativ. Dazu kamen noch Abzüge in Deckfarbe und Abzeichen. Als viertes in der Wertung kam Häsin 4270 von Mireille und Elia mit 96,0. Der Abzug in der Deckfarbe war zu erwarten. Von Rammler 3252 von Mavie und Lukas hatten wir uns etwas mehr erhofft. Betreffend Körperform (Kopf, Ohr, Stand und Hüftknochen) ist das wahrscheinlich unser bestes Tier dieser Rasse, dass wir bisher gezüchtet haben. Schön, dass dies auch vom Preisrichter mit 19,5 genauso gesehen wurde. Der leichte Beginn einer Haarung, wie sich auch nach der Schau herausstellte, hat das Potential aber zur Unzeit ruiniert. So wurde er in den Positionen Fell, Deckfarbe und Abzeichen gestraft und erreichte nur 95,5 und war damit sogar Streichtier. Wir wissen aber um die Qualität dieses Rammlers und entsprechend bleibt er auch in unserer Zucht. Landesmeister in unserer Bewertungsgruppe wurde Maria Mahringer mit 386,0 mit Japaner. Die Rassenzusammenlegungen sind natürlich immer ein heikler Punkt. Aber vor allem die Abzeichen dieser Japaner waren wirklich von hoher Qualität und auch als Japaner-Züchter wird dir nichts geschenkt. Da freuen wir uns auch aufrichtig mit Maria und ihren Toptieren sowie den verdienten Titel mit.

Während die ersten beiden Rassen bereits bei der Bundesschau in Wels standen war es für die Großen Siamesen blau überhaupt die erste Ausstellung als Kollektion in Oberösterreich. Wir stellten bisher bei der VS 2021 und 2022 jeweils ein Einzeltier sowie bei der Clubschau in Klagenfurt zwei Kollektionen aus. Unser Kärntner Zuchtfreund Manfred Warmuth stellte jeweils eine Kollektion in Tulln und Klagenfurt aus. Es war kein einfaches Zuchtjahr bei den Großen Siamesen weil wir insgesamt wenige Typen und vor allem extrem wenige Rammler züchten konnten. Bis Mitte Juni waren insgesamt nur 4 Typ-Rammler in den Würfen, wobei ein Tier vom Jänner NB bei der Jungtierschau erreichte und ein Juni-Rammler notgeschlachtet werden musste. So stellten wir auch wie bei den beiden anderen Rassen 2.4 aus. Das herausragende Toptier des Jahres, die auch in der Zucht verbleibende Häsin 122 von Ravenna und K5 112 war mit 11,5 Monaten deutlich über den Zenit und konnte nicht an die Bewertungen von 96,5 sowie 8/7 anschließen. Mit 13,5 in Pos.5/Abzeichen blieben nur noch 95,5 übrig und somit wurde sie auch zum Streichtier. Das aus unserer Sicht zum Schauzeitpunkt beste Tier, die Häsin 4237 von Ronja und Raphael konnte mit 96,0. Den Abzug gab es mit 14,0 ebenfalls bei den Abzeichen. Bruder 4235 wurde die bereite Ohrenstellung sowie ebenfalls der Rückenstreifen mit 13,5 zum Verhängnis mit 95,0 war er das zweite Streichtier. Häsin 2219 von Ravenna und Paul wurde zurecht mit 14,0 in Pos. 4 für die nicht reine Deckfarbe gestraft. Mit 96,0 war sie aber in der Wertung. Rammler 4226 von Relia und Paul sowie eine Juni-Häsin aus der gleichen Verpaarung, 6243, wurden zurecht die Haarung angelastet und mit jeweils 18,5 in Pos. 3/Fell abgezogen. Mit ebenfalls je 96,0 trugen sie aber zum Gesamtergebnis von 384,0 und somit zur selben Punkteanzahl wie eine Kollektion Zwergwidder siamgelb bei. Entscheidend war das 5. Tier, dass unsere 122 mit 95,5 zu 95,0 für uns entschied. Somit waren wir auch bei dieser Rasse Landesmeister.

Mit insgesamt 3 Landesmeister-Titeln sowie 2 Landeschampions waren wir erfolgreicher als wir es erwartet hätten. Bei Rassezusammenlegungen ist eine Titel-Prognose sowieso nicht seriös. Die Bewertungen erachten wir als sehr fair und korrekt von den Preisrichtern. Vor allem bei den Großen Mardern freuen wir uns, dass die Vorzüge und Mankos entsprechend bewertet wurden. Die Schau steht natürlich unter dem Erreichen des großen Zuchtziels unserer gesamten Großmarder-Züchter, das erste V-Tier in Österreich, zu erreichen.