Projekt Winterfütterung:

Markstammkohl & Winterraps


Um vor allem die Winterfütterung gehaltvoller zu gestalten und auch die Zucht in den Wintermonaten verantwortungsvoll umzusetzen ist ein deutlicher Mehraufwand notwendig.

 

Im Sommer bildet das saftige tägliche Wiesengras mit Heu und der Kraftfuttermischung eine hochwertige Futtergrundlage, die zusätzlich noch mit Gartengemüseabschnitten, Zweigen und Blättern aufgewertet wird.

 

Im Winter fehlt aber das saftige Grün von Wiese, Garten und Bäumen. Die einfachste Variante wäre es hier einfach den Kraftfutteranteil deutlich zu erhöhen und ergänzend Heu für die Rohfaser anzubieten. Gesund und nachhaltig ist dies allerdings sicher nicht. Wir wollen hier eine bessere Variante. Während wir 2014 bis Anfang Dezember und 2015 sogar bis zum Jahreswechsel Gras gemäht haben, war 2016 witterungsbedingt bereits Ende Oktober Schluss. Wir waren aber zum Teil darauf vorbereitet. Neben unseren typischen Winterfütterungskomponenten Äpfel und Futterkarotten habe wir bereits im Sommer Markstammkohl und Winterraps gesät. Beides wird sehr gerne gefressen!


Marktstammkohl

Mitte Juni haben wir den Samen in Blumenkisten ausgesät und die etwa 5cm großen Pflanzen nach 3 Wochen in 30-35cm Abständen ausgesetzt. Die ersten Wochen musste zwischen den Pflanzen oft das Unkraut gejätet werden. Leider kamen zuerst Schnecken die wir laufend entfernen mussten. Im Herbst (September) kam auch noch der Kohlweißling und die Raupen mussten täglich in großer Menge abgesammelt werden. Ohne dem Entfernen der Raupen wurden die größten Blätter innerhalb eines Tages fast völlig aufgefressen. Wir füttern 1 Blatt für leer stehende oder niedertragende Häsinnen und Rammler sowie 2-3 Blätter bzw. einen etwa 15cm langen und halbierten Stamm für hochtragende und säugende Häsinnen. Der Frost bis 8 Grad minus hat den fertigen Pflanzen nichts gemacht. Der Schneefall bereits Anfang November hat sie aber teilweise stark niedergedrückt und manche mussten deshalb geerntet werden. Der Markstammkohl kommt bei den Kaninchen äußerst gut an, auf Grund der Unkraut- und Schädlingsbekämpfung sowie der Anfälligkeit bei Schneefall ist hier aber sehr viel Ideologie notwendig um nicht zu verzagen. Ob wir 2017 auch wieder Markstammkohl säen steht noch in den Sternen.

Vorsaat in Blumenkisten (Mitte Juni)
Vorsaat in Blumenkisten (Mitte Juni)
Nach drei Monaten / die ersten Blätter werden bereits gefüttert
Nach drei Monaten / die ersten Blätter werden bereits gefüttert
Große Pflanze / Mitte Dezember
Große Pflanze / Mitte Dezember
Stamm gespalten
Stamm gespalten
Kleine Pflanzen nach einer Woche
Kleine Pflanzen nach einer Woche
Nach fünf Monaten / die ersten Stämme werden verfüttert
Nach fünf Monaten / die ersten Stämme werden verfüttert
Pflanze vor Fütterung
Pflanze vor Fütterung
Blätter
Blätter


Winterraps

Ende Juli wurde auch Winterraps ausgesät. Obwohl die Schnecken ihre Freude hatten konnten sich genügend Pflanzen durchsetzen. Ab Mitte November wäre der Winterraps erntereif gewesen. Auf Grund des allgemeinen Futterangebotes haben wir aber erst Mitte Dezember damit begonnen. Der bis dahin gefallene Schnee und auch die Temperaturen (z.B. minus 8 Grad) haben den Pflanzen keinen großen Schaden zugefügt. Auf Grund früh eintretender Kälte und Schneefall bereits Anfang November wäre eine Aussaat rund ein Monat früher jedenfalls sinnvoll gewesen. Wir füttern 1-2 Blätter für leer stehende oder niedertragende Häsinnen und Rammler sowie eine ganze Pflanze für hochtragende und säugende Häsinnen. Bei entsprechenden Flächen ist Winterraps als zusätzliche Futterkomponente weiterzuempfehlen.

Nach etwa 3,5 Monaten
Nach etwa 3,5 Monaten
Rapspflanze vor Verfütterung
Rapspflanze vor Verfütterung