Info Juli 2018: "Wie schaut der ideale Stall aus?"

Diese Frage wurde schon sehr oft gestellt. Hier kann es auch keine simple Antwort geben. Verständlicherweise hält jeder Züchter seinen Stall für den idealen Stall. Wir haben trotzdem versucht einige aus unserer Sicht entscheidenden Punkte aufzulisten.

 

Als allererstes ist es wichtig sich in das aktuelle Tierschutzgesetz einzulesen oder sich eine aktuelle Fassung bei Bezirkshauptmannschaft oder Magistrat zu besorgen. Die dort angegebenen Maße sind absolute Untergrenzen und wir haben diese immer deutlich überschritten. Zusätzliche Voraussetzungen wie direkter Kontakt, Ruhebretter und Heuraufe sind zwar auch im Gesetz verankert, sollten aber für jeden Züchter sowieso zur Grundausstattung gehören.


Für ideale hygienische Bedingungen empfehlen wir Kotwannen. Wir haben sie bei Tierbedarf Breker gekauft. Sie sind einfach zu reinigen und gleichzeitig auch der ideale Boden um Durchnässen zwischen den Etagen zu verhindern. Als Urinleisten haben wir 5cm hohe Holzleisten 1cm über der Kotwanne fixiert. Andere Böden oder Lackierungen können aus unserer Sicht mit den Kotwannen nicht mithalten. In Kombination mit Holzroste sind sie die ideale Voraussetzung für trockene Ställe und durch das einfache Auswaschen und Reinigen auch die hygienischste Variante. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Böden mit massiven Rauhschalungsbrettern gebaut wurden, die deutlich günstiger als Platten oder lackierte Nut- und Feder-Bretter sind. Die stehende Wände wurden mit sogenannten Schaltafeln gemacht. Diese sind sehr widerstandsfähig, gut zu reinigen und die Erfahrung zeigt auch, dass diese sehr wenig bis gar nicht angefressen werden.

 

Die Holzroste wurden mit einfach gehobelten Lärchenbretter gemacht. Die Latten habe eine Auftrittsfläche von 5cm und Zwischenräume von etwa 0,5cm. Die Kaninchen sollen eine gute und breite Auftrittsfläche haben. Die Zwischenräume sind lediglich für den Ablauf des Urins und damit verbundener Trockenheit im Stall. Köttel oder Stroh fallen nur sehr wenig durch die dünnen Spalten.


Die Heuraufen und Ruhebretter wurden ebenfalls aus den Abschnitten der Schaltafeln gemacht. Die Raufen sorgen dafür, dass das Futter nicht verschmutzt wird und frisch und sauber über den Tag verteilt gefressen wird. Die Ruhebretter werden ebenfalls sehr gerne angenommen.

Als beste Aufteilung hat sich gezeigt, wenn Raufe und Ruhebrett auf einer Seite sind. Die Gitter für den Sozialkontakt und der Kraftfutter-Napf auf der anderen Seite. Fürs Kraftfutter, also unsere Getreide-Ölsaaten-Mischung, nutzen wir unsere selbstgebauten Futternäpfe an der Wand montiert. Diese verschmutzen sehr selten und sind einfach gebaut aus Holzabschnitten, Zuschnitt aus einer alten Blechdose, Schrauben und Beilagscheiben.

Die Flaschenhaltertränker sind an den Außentüren mit Flügelmuttern montiert.


Als erstes durfte standesgemäß unsere über 4jährige Zuchthäsin Elsa nach dem Absetzen in den neuen Stall einziehen. Begleitet von einem Jungtier, dass nach dem Absetzen der Geschwister noch einige Tage bei ihr bleibt.


Außen wurde der Stall mit 5cm Styropor gedämmt und mit Nut-Feder-Bretter verschlagen.


Selbstverständlich gehört zu so einer Boxenhaltung auch regelmäßiger Auslauf für die Kaninchen. Wir gewährleisten, dass durch Freiläufe in denen die Zuchttiere abwechselnd ins Grüne gesetzt werden.